Die evangelisch-lutherische Kirche St. Maria und Georg in Rauenstein

stammt in ihrem Kern aus dem 15. Jahrhundert. Sie steht das Ortsbild prägend am südwestlichen Steilhang des Burgberges.
Geschichte
Eine Burgkapelle, der 1349 von den Herren Schaumberg errichteten Burganlage, ist mit der Nennung eines „Altars zu Rauenstein“ für das Jahr 1366 belegt. Nach der Zerstörung von Burg und Kapelle stellte 1453 der Augsburger Bischof und Kardinal Peter von Schaumberg einen Ablassbrief zum Wiederaufbau des Gotteshauses aus. In der Folge entstand eine spätgotische Kirche, die 1569 durch ein Feuer zerstört und bis 1599 mit dem heutigen Langhaus wieder errichtet wurde. Im Jahr 1670 waren Erneuerungsarbeiten abgeschlossen, die auch die oberen Geschosse des Turmes mit der heutigen Gestalt umfassten.
1862 bis 1864 erfolgten im Rahmen von Renovierungsarbeiten die farbliche Neufassung des Innenraums und der Einbau einer neuen Orgel. Umfassende Renovierungsarbeiten und der Anbau der Sakristei kamen 1954 zur Ausführung. Zwischen 1980 und 1990 war der Hausschwamm Grund von Sanierungsarbeiten.
Ursprünglich hatte die Kapelle den Status einer Privatkapelle der Herren von Schaumberg. Nach längeren Auseinandersetzungen über die Pfarreirechte gehörte Rauenstein nach 1700 zum Sprengel von Schalkau. 1892 wurde die Gemeinde ausgegliedert und 1903 mit Meschenbach zusammengeschlossen. 1978 wurden Grümpen und Theuern angegliedert.
Die Kirche steht in exponierter Lage am südwestlichen Steilhang des Burgberges, am Aufgang zur Burg Rauenstein. Die Saalkirche hat im Osten einen spätgotischen, eingezogenen, polygonal geschlossenen Chor mit Spitzbogenfenstern. Er wird von einem Sterngewölbe überspannt und durch einen Triumphbogen vom Langhaus getrennt. Die Fassade des Langhauses besteht aus Bruchsteinmauerwerk. Sie ist teilweise verputzt und durch Eckquaderung sowie durch Rundbogen- und Rundfenster gegliedert. Das Langhaus hat eine Flachdecke, die seitlich abgeschrägt ist. Umlaufend ist an drei Seiten eine eingeschossige Empore vorhanden. Der Kirchturm steht am westlichen Ende. Er besitzt einen rechteckigen Grundriss und eine Welsche Haube mit einer Laterne.
Gestaltung
Die Kanzel stammt aus dem 16. Jahrhundert. Sie steht auf einer kannelierten Säule mit Rautenmuster und hat einen polygonaler Kanzelkorb mit Zahnschnittabschluss. Das Kruzifix wurde 1894/95 in der  Schalkauer Fachschule für Zeichnen, Holzschnitzen und Modellieren gefertigt.
Die Emporenbrüstungen wurden 1894 mit Wappendarstellungen bemalt, die einen Bezug zur Geschichte der Familie von Schaumberg haben. Im Chor stehen die Grabsteine von Georg Sebastian von Schaumberg (1638), Sophia Katharina von Schaumberg (1676), Georg Dietrich von Schaumberg (1678) und Henriette Marie von Schaumberg (1693). Über dem Triumphbogen befindet sich ein Sgraffito, den Hl. Georg darstellend, das 1954 der Poppenhauser Künstler Alfred Carl schuf.
Die Orgel fertigte 1931 G. F. Steinmeyer & Co.. Drei Eisenhartgussglocken, 1920 von Schilling & Lattermann in Apolda gegossen, hängen im Kirchturm.

 

 

Die evangelisch-lutherische Erlöserkirche in Mengersgereuth,

einem Ortsteil der Gemeinde Frankenblick im Landkreis Sonneberg (Thüringen), wurde am 11. November 1729 geweiht. Sie steht das Ortsbild prägend am Osthang des Strohberges.
Geschichte
Im Jahr 1726 hatten sich die Ortschaften Mengersgereuth, Hämmern, Forschengereuth und Fichtach vom Kirchspiel Effelder getrennt und in der neuen Pfarrei Mengersgereuth vereint. In der Folge entstand in den Jahren 1726 und 1727 unter Leitung des Maurermeisters Johann Jacob Ehrhardt das heute denkmalgeschützte Kirchenhaus. Im Jahr 1840 erfolgte im Rahmen eines Umbaus die Renovierung der Kirche und der Einbau von Emporen. 1906/1907 kam es zu einer weiteren Umgestaltung. Dabei wurde unter anderem der Altarraum durch den Maurermeister Fritz Luthardt um eine Apsis erweitert und ein neues Kirchengestühl durch den Zimmermann Brückner eingebaut. Um 1960 ließ die Gemeinde die Eingänge überdachen und den Innenraum neu fassen.
Gestaltung
Die Saalkirche steht auf einem hohen Sockelgeschoss aus Sandsteinquadern. Ihre verputzte Fassade ist durch Ecklisenen und Rundbogenfenster mit Sandsteineinfassungen gegliedert. Die Apsis besteht aus Sandsteinquadern. Das Kirchenschiff hat ein Halbwalmdach und an der Ostseite einen Dachturm mit Welscher Haube, Laterne und Wetterfahne. Der Innenraum mit dreiseitigen, zweigeschossigen Emporen wird von einer kassettierten Balkendecke überspannt, die bemalt ist und mit Himmelsfenstern aus Ätzglas verziert. Ein mit Glasfliesen verkleideter Triumphbogen trennt den Altarraum in der Apsis vom Langhaus. Die drei Apsisfenster haben Glasmalereien der Naumburger Anstalt für Glasmalerei und Kunstverglasung Wilhelm Franke, 1906/1907 entstanden. Die Kanzel mit ihrer profilierten Säule und einem polygonalen Kanzelkorb mit kassettierter Brüstung stammt aus dem Jahr 1727.
Die erste in Behrungen erworbene Orgel stellte der Orgelbauer Johann Greuling 1731 auf. Unter Verwendung dieses Instrumentes bauten 1838 der Römhilder Johann Heinrich Schmidt und Michael Schmidt aus Schmiedefeld eine neue Orgel, die 1868 durch den Schmiedefelder Ferdinand Möller und 1906/1907 durch Christian Müller aus Hildburghausen umgebaut wurde. 1996 erfolgte durch Orgelbau Eule aus Bautzen eine Restaurierung der Barockorgel nach den Plänen von Johann Heinrich Schmidt.
Drei Stahlglocken, 1870 vom Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation gegossen, hängen im Kirchturm.

 

Katharinenkirche

Im Nordosten des Dorfes, wo einst der "Kirchweg" nach Stelzen führte, steht auf einer kleinen Anhöhe das Meschenbacher Katharinenkirchlein. Es war früher einmal eine Tochterkirche von Effelder. Seit 1903 gehört es zum Kirchspiel Rauenstein-Meschenbach. Die Chormauern, der älteste Teil der Kirche, stammen vielleicht noch von dem im Mittelalter als Wallfahrts- bzw. Stationskapelle erwähnten Bau. Die Kirche wurde in den Jahren 1651/1654 und 1661 ausgemalt.
18 Jahre nach einem Großbrand in Meschenbach, der die Kirche neben einigen anderen Gebäuden verschonte, erhielt sie 1729 eine neue Ausstattung. Umfangreiche Renovierungsarbeiten innen und außen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzten den Turm mit seinem Walmdach und seinem achteckigen Dachreiter, welcher einen Arkadenaufsatz und Helm trägt, wieder instand. Bei der gründlichen Restauration der Kirche im Jahre 1889 erhielt die Kirche eine Sakristei, einen Backsteinbau, an der nördlichen Chorseite.
Die Heimatsage berichtet davon, daß eine gewisse Katharina von Schaumberg zum Tode verurteilt worden war und vor ihrer Verbrennung noch zur Tortur auf ein Rad gebunden werden sollte. Kurz vor dem Vollzug der Strafe wurde das Rad jedoch durch einen Blitz zerspalten. Dieses Wunder ließ Katharina zu einer Wohltäterin der Kirche werden. Zum Andenken an sie wird ihr Bild mit Schwert und zerborstenem Rad an der aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammenden spätgotischen Kanzel gezeigt.
Einige Heiligenfiguren "vergoldete Altarbilder aus der katholischen Zeit", sind 1836 nach Sonneberg gekommen. Es ist sehr wahrscheinlich, daß sie dort schon 1840 beim großen Stadtbrand mit der Zerstörung der Johanniskirche vernichtet worden sind. Sie sind jedenfalls nicht mehr auffindbar. Die in Meschenbach verbliebenen Figuren waren schon um 1837 verschwunden. So ist uns kostbares kirchliches Kunstgut aus vorreformatorischer Zeit für immer verlorengegangen.
 

 

Die Kilianskirche zu Effelder

Ihre Entstehungsgeschichte reicht weit zurück in das 11-te Jahrhundert. Schon um das Jahr 1070 soll eine hölzerne Kapelle auf dem hügeligen Vorsprung des oberen Buntsandsteins im Süden des Ortes gestanden haben. Daraus wurde bis 1148 eine Kirche, zu der ein großer Pfarrverband von 17 Orten gehörte. Das zeugt von der Bedeutung unseres Ortes zu jener Zeit. Zum Schutzpatron der Kirche erwählte man den Frankenapöstel Kilian, einen iro-schottischen Mönch, der von Würzburg aus das Frankenland christianisierte.
Über die frühe BaugescIiichte finden wir nur spärliche Eintragungen in Chroniken und Topographien. Die Bauabschnitte sind zeitlich nicht genau festzulegen. Der Altarraum ist der Spätgotik zuzuordnen (15.Jahrhundert). Ihr verdankt er seine schöne Ansicht. Das Rippengewölbe erhält durch die beiden bemalten Schlußsteine (Wappen, Stab, Kleinod-Figur) eine besondere Prägung. Die Fenster des lichten Altarraumes sind spitzbogig, zweiteilig - der Mittelpfosten zwar beraubt, aber - in den spätgotischen Maßwerken gut erhalten.
Auf der rechten Seite ragt auf ionischer Säule mit gewundenem Schaft die Kanzel empor, gekrönt mit dem auferstandenen Christus über dem Schalldeckel. (1 8.Jahrhundert). Der mit gotischen Ornamenten verzierte steinerne Tafelaltar stammt aus dem Jahre 1927. Auch das Taufbecken aus Sandstein, wurde in gotischern Stil 1892 gefertigt. Die Sakristei mit ihrem wuchtigen Tonnengewölbe ist älter als der Chorraum. Das Fenster an ihrer Südseite weist die schmale Form und tiefe Leibung der frühgotischen oder gar romanischen Zeit.
In seiner unmittelbarer Nähe ist eine Ausguss-Nische (Piscina) mit gerundetem Beckstein erhalten. Das Westjoch des Chorraumes mit angrenzenden Teilen des Langhauses sind älter als die Sakristei, in die sie hereinragen. Die Kirche erfuhr viele Veränderungen. Besonders 1600 und 1667, als die Emporen und der Turmoberbau ausgebaut wurden. 1696 erhielt das *innere der Kirche einen weißen Anstrich. Dabei hat man die Felder der Emporen mit biblischen Bildern bunt bemalt. Leider wurden diese Gemälde bei der großen Renovierung 1892 überstrichen. Die klangschöne Orgel aus der Zeit Johann Sebastian Bachs ist eine Zierde der alten Kirche, heute aber nicht mehr spielbar.
Wir hoffen, daß sich Wege und Mittel finden, dieses Kleinod wieder seiner Bestimmung zu übergeben. Im Zuge der Renovierung von 1892 hat man im Chorraum die Begräbnisgruft von Wolf Christoph von Schaumburg, gestorben 1607, freigelegt. Die Grabplatte, versehen mit den Familienwappen, befindet sich jetzt links vom Triumphbogen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Triumphbogen ist die Grabplatte seiner 2. Gattin angebracht. Gestühl, Empore, Kanzel, Orgel und Decke des Kirchenschiffes wurden 1892 hübsch im Holzton behandelt und vermitteln einen einheitlich gediegenen Eindruck. Der 315 m hohe, achteckige Turm wurde 1631 durch einen Blitzschlag völlig zerstört, und erst nach dem dreißigjährigen Krieg wieder erneuert.
Er beinhaltet drei Glocken. Die mittlere stammt aus dem Jahr 1470 und trägt die Inschrift: "Gloria in excelsis deo." Sanierungsarbeiten an Dach und Dachstuhl, Trockenlegung und Entwässerung, statische Arbeiten sowie Schutzmaßnahmen konnten in den Jahren 1992-1996 mit finanzieller Hilfe Seitens der Denkmalbehörde und Landeskirche durchgeführt werden. Im vorigen Jahr (1997) wurde zur großen Freude der Kirchgemeinde der Chorraum restauriert und erstrahlt nun wieder in dem Prachtgewand von 1892. Die alte Kilianskirche, einst schützende Wehrkirche in kriegerischen Zeiten und heimatliche Mutterkirche vieler Gemeinden, möge uns und den kommenden Generationen erhalten bleiben. Diese Bitte steht als Spruch auf der großen Glocke: Hilf Gott uns durch die Zeiten!